Klaus, wieso hast du bei I’m a Scientist mitgemacht und hattest du schon Erfahrungen mit Wissenschaftskommunikation?
Ich hatte über die Uni von IAS erfahren und finde die Idee großartig. Ich freue mich immer über Menschen, die neugierig sind, die verstehen wollen, die sich interessieren, und gerade Kinder wollen wissen und verstehen, das sollten wir in aller Form unterstützen!
Im Rahmen zahlreicher Nachwuchsveranstaltungen der Informatik an der Uni Bamberg konnte ich im Rahmen von Workshops erleben, wie gerade die Kinder sich begeistern und auch selbst gestalten wollen.
Mit welchen Erwartungen bist du in die Themenrunde „Digitalisierung“ hineingegangen?
Ich hatte angenommen, dass es letztlich um „irgendwas mit Computer“ und „irgendwas mit Internet“ geht, da der Begriff „Digitalisierung“ sehr unspezifisch verwendet wird, und dies hat sich auch bestätigt. Dabei haben sowohl die Fragen im Chat als auch die nachkommenden Fragen auf der Plattform das volle Spektrum von rein technisch: „Wann gibt es endlich schnelles Internet?“ bis zu gesellschaftlich: „Bekommen wir noch Geld, wenn die Roboter uns die Arbeit wegnehmen?“ abgedeckt – genauso unsortiert, wie ich vermutet hatte.
Was nimmst du von deiner Teilnahme für dich mit?
I’ll do it again! :-)
Gerade Digitalisierung ist etwas, was nicht in irgendwelchen Technologiekonzernen oder Politikrunden stattfinden sollte, sondern mitten in der Gesellschaft. Mehr mit Menschen darüber reden – mehr mit Kindern darüber reden.
Was würdest du anderen Forschenden raten, die überlegen, auch an I’m a Scientist teilzunehmen?
Do it! Es hilft schon, vorher gechattet zu haben, es wird schnell und konfus, aber macht auch viel Spaß.
Welche Frage der Schüler*innen ist dir besonders in Erinnerung geblieben?
Keine einzelne Frage, vielmehr: Diese Generation kennt keine Zeit vor dem Internet, es ist Teil ihrer (unserer) Welt, die sie zu verstehen versuchen (wie die Fragen zeigen), und wir müssen sie besser darin unterstützen, sie auch aktiv zu gestalten.
Was planst du mit dem Preisgeld?
Mit Kindern Digitalisierung aktiv gestalten. Im Rahmen von FELI (Forschungsgruppe Elementarinformatik) zeigen wir Kindern (und ihren Lehrys) – teilweise ganz ohne Computereinsatz – was Informatik ist, wie Computer funktionieren, und wie wir sie als Werkzeuge nutzen können, um selbst zu gestalten, statt nur zu konsumieren.
Klaus Stein ist Wissenschaftler an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Er unterstützt die zweite Stufe der Digitalisierung in den Geistes- und Kulturwissenschaften, verarbeitet Geodaten und managed Forschungsdaten und Linux-Rechner. Foto: privat